Lustspiel von H.C. Artmann
NOVEMBER 2015.

„So eine Bagasch! … Und wer entscheidet über den Schaden? A g’scherter Lackel von Dorfrichter,
der keinen Tau von Wert oder Unwert dieses wertvollen Erbstücks hat!“ (Frau Rull)

DIE GESCHICHTE …

In einem lauschigen Alpendorf wird bei der Flucht von einem nächtlichen Rendezvous in Evas Kammer der Krug der braven Witwe Rull zerbrochen.

Die Witwe meint, dass mit dem Krug auch der gute Ruf ihrer Tochter zu Bruch ging und zerrt den vermeintlichen Übeltäter, Evas etwas einfältigen Verlobten Ruprecht vor Gericht, wo Dorfrichter Adam den kniffligen Fall aufzuklären hat.

Die Verhandlung nimmt zwar holprig ihren Lauf, doch der zufällig zur Kontrollvisite anwesende gestrenge Gerichtsrat von Waltersberg erklärt sich mit den eigenwilligen Untersuchungsmethoden Adams alles andere als einverstanden …

DAS STÜCK  …

DER ZERBROCHENE KRUG ist das einzige Lustspiel von Heinrich von Kleist und zählt zweifelsohne zu den größten Klassikern des deutschen Sprechtheaters. Es wurde 1806 veröffentlicht und von Goethe inszeniert. Der Dichter war ein Außenseiter im literarischen Leben seiner Zeit, jenseits der etablierten Lager und der damals vorherrschenden Literaturepochen Weimarer Republik und Romantik.

H.C. Artmann schrieb 1993 für das Wiener Volkstheater die alte Vorlage um und verlegte die Geschichte von Utrecht ins südliche Weinviertel. Er hebt die Dichtung Kleists vollständig auf und lässt die Figuren sprechen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Artmanns austriakischer „Krug“ hätte wahrscheinlich sogar den gestrengen Brandenburger Heinrich von Kleist zum schallenden Lachen gebracht. Die Dorfbewohner, die um Scherben, Liebe, Moral, Eifersucht, Schuld, Unschuld, Schein und Sein kämpfen, erscheinen in dieser Neufassung als Zeitgenossen Nestroys – jedoch ausgestattet mit Artmanns großartigem Sprach- und Wortwitz.

Das Kernthema des Stückes – Missbrauch der Macht durch Korruption und Erpressung – ist zeitlos, daher unverändert gültig und heute genauso aktuell wie zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Das THEATER.RUM brachte zum 25-jährigen Vereinsjubiläum dieses tolle Stück in einer legendären Besetzung und unter der Regie des Intendanten der Haller Gassenspiele, Ali Sackl, ins FoRum.

DER AUTOR  …

Hans Carl (H.C.) Artmann (1921-2001) war einer der Wegbereiter der österreichischen avantgardistischen Nachkriegsliteratur. Die ihm oft zugerechnete Mitgliedschaft bei der Wiener Gruppe bestritt er gerne ebenso vehement wie deren generelle Existenz. 1958 erschien sein größter kommerzieller Erfolg, der Lyrikband „med ana schwoazzn dintn“ in Wiener Mundart. Artmann schrieb Lyrik, Prosa und Dramen. Seine literarische Produktion ist unglaublich vielfältig. Beinahe jede Veröffentlichung war formal eine Erneuerung. In seinen späteren Jahren wurden neben Übersetzungen auch Klassikeradaptionen wie DER ZERBROCHENE KRUG zu seiner Existenzbasis.

DIE TERMINE …

Freitag, 13. November 2015, 20 Uhr
Samstag, 14. November 2015, 20 Uhr
Sonntag, 15. November 2015, 18 Uhr
Donnerstag, 19. November 2015, 20 Uhr
Freitag, 20. November 2015, 20 Uhr
Samstag, 21. November 2015, 20 Uhr
Freitag, 27. November 2015, 20 Uhr
Samstag, 28. November 2015, 20 Uhr
Sonntag, 29. November 2015, 18 Uhr

Jeweils im Veranstaltungszentrum FoRum.

MIT …

Hannes Ellmerer  (Bartholomäus von Adam, Dorfrichter)
Engelbert Habicher  (Walter von Waltersberg, Gerichtsrat)
Karin Maier  (Frieda Liechtl, Gerichtsschreiberin)
Maria Knapp (Magdalena Rull, Klägerin)
Alexandra Lechner  (Eva Rull, ihre Tochter)
Josef Maier  (Vitus Dimpfl, Bauer)
Bernhard Hölbling (Ruprecht Dimpfl, sein Sohn)
Danielle Konrad  (Theresia Scheibl, Klägerin)
Edeltraud Firlinger  (Gretl, Dienstmagd bei Adam)
Marion Knapp  (Marie, Dienstmagd bei Adam)

DER REGISSEUR  …

Alexander Sackl, geboren 1968, Lebt als freier Schauspieler, Regisseur, Musiker und Komponist in Hall. Er absolvierte seine Schauspielausbildung von 1990-1993 bei Rolf Parton und wirkte seitdem bei unzähligen Produktionen als Schauspieler mit.

Neben seiner schauspielerischen Tätigkeit machte er sich auch als Komponist für Theaterproduktionen einen Namen in der freien Szene. Alexander Sackl ist Mitbegründer des Kindertheaters StromBomBoli und gründete 2010 die Haller Gassenspiele, eine mittlerweile fixe Größe im Tiroler Sommertheater. Für die dort gezeigten Stücke ist er als Regisseur, Komponist und Spieler tätig. Für unsere Kinder-Produktion OX UND ESEL komponierte er die Musik und führt diesen Herbst in DER ZERBROCHENE KRUG in Rum erstmals Regie.

DAS KREATIVTEAM …

Alexander Sackl  (Regie)
Martin Moritz  (Bühne)
Mirjam Lintner  (Kostüme)
Barbara Trenker  (Regieassistenz)
Florian Weisleitner  (Lichtdesign)
Hannes Wetzinger  (Tondesign)
Barbara Wanka  (Maske und Frisuren)
Rainer Ebenbichler  (Bühnenbau)
Silvia Bradl  (Bühnenmalerei)
Sarah Peischer (Grafik und Fotos)

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VIELEN DANK FÜR IHREN BESUCH!